Der pazifische Kriegsschauplatz

Das Japanische Kaiserreich verfolgt bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts eine immer aggressivere Expansionspolitik: Korea und Teile Chinas werden kolonisiert. 1937 zettelt Japan einen Krieg gegen China an und marschiert im Nachbarland ein. Allein in Nanking metzeln japanische Soldaten im Dezember des Jahres über 200.000 Zivilisten und Kriegsgefangene hin, zehntausende Frauen und Mädchen werden vergewaltigt. Am 7. Dezember 1941 überfällt Japan die US-amerikanische Pazifikflotte in Pearl Harbor auf Hawaii. Mit der Kriegserklärung seines Verbündeten Deutschland an die USA weitet sich der Krieg in Europa zum Weltkrieg aus. Ab 1942 treiben die Amerikaner und ihre Mitkämpfer die Japaner in verbissen geführten Kämpfen Insel für Insel zurück. Im März 1945 sterben mehr als 100.000 Einwohner Tokios bei einem Angriff amerikanischer Bomber – die wohl höchste Opferzahl bei einem Luftangriff überhaupt. Nach dem Abwurf der Atombomben auf Hiroschima und Nagasaki sowie dem Eintritt der Sowjetunion in den Krieg gegen Japan im Sommer 1945 befiehlt Kaiser Hirohito (1901 – 1989) in einer am 15. August ausgestrahlten Radioansprache die Einstellung der Kämpfe. Mit der Unterzeichnung der japanischen Kapitulationsurkunde an Bord der USS »Missouri« ist der Zweite Weltkrieg am 2. September 1945 beendet. Auf dem pazifischen Kriegsschauplatz sterben zwischen 1941 und 1945 26 Millionen Soldat/-innen und Zivilist/-nnen.

Nagasaki, 9. August 1945: Abwurf der Atombombe »Fat Man« aus einer Boeing »B-29 Superfortress«. Der Atompilz steigt 18 Kilometer hoch. Zehntausende Zivilisten und Zwangsarbeitende kommen sofort um oder sterben an den Folgeschäden.

National Archives and Records Administration, Washington, D. C., 535795

Nanking, vermutlich Dezember 1937: Japanischer Soldat mit angeschwemmten Leichen am Ufer des Jangtse

getty images, 1485157371

Philippinen, Mai 1942: Nach dem Angriff auf Pearl Harbor erobert die japanische Armee das Land, damals eine halbautonome Kolonie der USA. Auf dem »Todesmarsch von Bataan«, der als eines der berüchtigtsten japanischen Kriegsverbrechen gilt, kommen etwa 16.000 amerikanische und philippinische Kriegsgefangene um.

National Archives and Records Administration, Washington, D. C., 532548

Okinawa, Mai 1945: Während der Krieg in Europa zu Ende ist, leistet Japan weiterhin erbitterten Widerstand. Ende Juni 1945 erobern die Amerikaner nach einer verlustreichen Schlacht die strategisch wichtige Insel Okinawa.

National Archives and Records Administration, Washington, D. C., 532559

Hiroshima nach der Atombombenexplosion am 6. August 1945: 80 Prozent der Innenstadt sind dem Erdboden gleichgemacht und bis zu 80.000 Menschen sofort tot. Den Befehl für den Abwurf erteilt US-Präsident Harry S. Truman noch während der Potsdamer Konferenz.

bpk, 2.00008157

MSS »Missouri«, 2. September 1945: Japans Außenminister Shigemitsu Mamoru (1887 – 1957) bei der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde. Japan wird besetzt. Bereits 1951 erhält das Land allerdings einen Friedensvertrag und wird im Kalten Krieg zu einem wichtigen Verbündeten der USA. Eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit bleibt indes bis heute weitgehend aus.

Naval Historical Centre, Washington, D. C., SC 213700